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Er hat am Gipfel um ihre Hand angehalten. – Sie haben sich in den Bergen beim Skifahren kennengelernt. – Unter freiem Himmel so hoch oben fühlen sie sich näher bei Gott. – Sie ist schon als Kind immer hier im Urlaub gewesen. – Sie wollen ihren Gästen ihre neue Bergheimat zeigen. – Beide lieben die Berge und den Bergsport. – Das sind typische Antworten auf die Frage, warum Paare auf einem Berg heiraten wollen. Pfarrer Karsten Schaller von der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern fasst es bündig zusammen: Der Berg als „Ort, wo du spürst, dass es noch etwas anderes in der Welt gibt“. Aber kann man sich „offi ziell“ am Berg trauen lassen? Wie viele Paare heiraten dort und was sollten sie im Vorfeld bedenken?

 

Heiratsantrag, freie Trauung, Junggesellenabschied oder feierliches Erneuern eines Eheversprechens: Das geht überall. Offizielle Trauungen finden in der Regel in einem Standesamt und, falls gewünscht, zusätzlich in einer Kirche statt. In der Regel deshalb, weil eine standesamtliche Trauung nicht zwingend in einem Standesamt stattfinden muss – möglich ist das auch an einem entsprechend gewidmeten Ort. Er wird in einer Stadt- oder Gemeinderatssitzung beschlossen und beim zuständigen Landratsamt eingetragen. In Bayern haben beispielsweise die Standesämter von Bad Kohlgrub (am Ammergauer Hörnle), Bayrischzell (am Wendelstein) und Garmisch-Partenkirchen (auf der Zugspitze) mehr oder weniger alpine Orte für Trauungen gewidmet. Bei unseren österreichischen Nachbarn befindet sich das höchste Standesamt der Welt im Café 3440 am Pitztaler Gletscher.

 


↑ Auch an der Bergstation der Karwendelbahn über Mittenwald haben schon Trauungen stattgefunden.; Foto: Tanja Cammerlander


Gewidmet, geweiht, gesegnet, getraut

Wer zusätzlich noch kirchlich am Berg heiraten will, hat es in der evangelischen Kirche leichter, in der katholischen schwerer. Für Protestanten ist die Trauung eine weltliche Angelegenheit, die die Standesämter „erledigen“. Brautpaare oder Eheleute können sich für ihre Ehe den kirchlichen Segen holen. Das geht überall – am Berg, auf der Wiese oder auch am See. „Wir müssen dorthin, wo die Menschen sind!“, erklärt Pfarrer Schaller. Er koordiniert die Segen-Servicestelle der bayerischen evangelischen Landeskirche, die sich um Anfragen rund um Taufe, Trauung oder Bestattung kümmert. „Die Kirche ist für die Menschen da!“, findet auch Pfarrerin Ulrike Wilhelm aus der evangelischen Kirchengemeinde Garmisch-Partenkirchen. Sie ist selbst Mitglied in der HTG der Sektion München und schreckt daher nicht vor Kraxeleinheiten bis zum Zugspitzgipfel zurück, wenn sich ein Paar am höchsten Punkt Deutschlands das Ja-Wort geben will. Nicht ganz so hoch hinaus muss ihre Amtskollegin Betina Heckner aus Aschau am Fuße der Kampenwand, die Trauungen in der Steinlingkapelle oder am Kreuz zwischen Kapelle und Sonnenalm durchführt.

 

In der katholischen Kirche ist die Trauung ein Sakrament und ein ritualisierter Akt, der an einem geweihten Ort stattfinden soll. Das ist meist die Pfarrkirche der eigenen Kirchengemeinde. Übrigens: Kaum eine Kapelle ist geweiht! Keine Kapelle, sondern eine „echte“, geweihte Kirche ist die kleine Wendelsteinkirche „Patrona Bavariae“, die zum Pfarreiverband Brannenburg-Flintsbach gehört. Deren Diakon Thomas Jablowsky leitet regelmäßig kirchliche Trauungen am Wendelstein. Manche kombinieren das Ganze mit der standesamtlichen Trauung im Wendelsteinhaus nebenan. „Wenn ein Paar eine besondere Beziehung zu einem Ort hat, kann es bei der zuständigen Erzdiözese anfragen, ob eine Trauung zum Beispiel an einer nicht geweihten Bergkapelle möglich ist“, erklärt Pfarrvikar Andreas Kolb vom Pfarrverband Partenkirchen-Farchant-Oberau. Dann müssen noch die zuständigen Pfarreien im Heimatort und vor Ort zustimmen. So wie bei dem Paar, das Kolb einst an der Kapelle der Meilerhütte trauen durfte. Pastoralreferent Markus Reischl von der Erzdiözese München und Freising hat noch einen Tipp: „Seit einiger Zeit bitten manche Paare um eine Segnung statt einer Trauung. Das ist zwar nicht dasselbe wie eine Trauung, aber wie ein Berggottesdienst örtlich ungebunden.“ In katholischen Heiratsurkunden steht übrigens der tatsächliche Ort der Trauung, z. B. „Patrona Bavariae, Wendelstein“. Bei evangelischen und standesamtlichen Berghochzeiten wird die zuständige Gemeinde im Tal vermerkt.

 


↑ Evangelische (oder freie) Trauungen sind im Grunde überall möglich, für katholische Trauungen braucht es einen geweihten Ort. Auch davon gibt es ein paar in Berglage. Foto: Fotodesign Suchy


Hochzeit am Berg: Trend oder Ausnahme?

Die meisten Paare heiraten im Sommer – das gilt auch am Berg. „Wir hatten aber auch schon Trauungen im Winter, nach denen das Paar noch am Wendelstein Ski gefahren ist“, berichtet Josef Acher von der Gemeinde Bayrischzell. Trauungen am Wendelstein finden nur freitags statt. „Wenn wir auch andere Tage anbieten würden, könnten wir sicher noch mehr als die derzeit rund 60 Trauungen pro Jahr durchführen.“ In Bad Kohlgrub bietet die Gemeinde seit 2009 aufgrund zahlreicher Nachfragen standesamtliche Trauungen am Zeitberg neben der Hörnlehütte an. „Von Mai bis September führen wir jeden Freitag drei, einmal pro Monat auch samstags je drei Trauungen durch“, berichtet Geschäftsleiter Christian Hollrieder. Das Standesamt Garmisch-Partenkirchen geht einen anderen Weg: Die Termine zur Eheschließung „am höchsten Punkt Deutschlands“ sind stark limitiert. Sie werden maximal sechs Monate im Voraus nach schriftlicher Antragsstellung vergeben.

 

Pfarrerin Ulrike Wilhelm beobachtet seit Corona einen Anstieg der Berghochzeiten. Zusammen mit den umliegenden evangelischen Kirchengemeinden kommt sie auf etwa 20 Trauungen pro Jahr. Ihr katholischer Kollege Kolb hingegen kann nur von einer Handvoll Berghochzeiten in seiner Gemeinde berichten. Auch am Wendelstein finden vergleichsweise selten, im Schnitt fünf Mal pro Jahr, katholische Trauungen statt. Und die evangelische Pfarrerin Betina Heckner schätzt, dass sich im Schnitt nur ein Paar pro Jahr an der Kampenwand traut. Karsten Schaller vermutet trotzdem, dass Berghochzeiten zunehmen werden, denn das passe zum Trend der „tiny weddings“ (möglichst klein) und der „green weddings“ (nachhaltig im Grünen).

 


↑ Ein Traum, der gut durchdacht sein will: Eine Hochzeit am Berg ist noch schwieriger zu planen als eine im Tal – Stichwort Anreise und Wetter. Foto: Fotodesign Suchy


Für passionierte Bergsportler gibt es vielleicht für den schönsten Tag im Leben wohl keinen besseren Ort als die Berge. Doch so wie ein Spaziergang im Park eben keine Bergtour ist, erschweren es alpine Unwägbarkeiten erheblich, eine Berghochzeit perfekt von A bis Z durchzuplanen. Stichwort Wetter: Auch im Hochsommer kann es am Berg kühl sein, stürmen oder sogar schneien. Das ist weder während der Trauung angenehm noch ist garantiert, dass alle Beteiligten sicher hoch und wieder herunterkommen. Daher sollte immer ein Plan B existieren – und klar sein, wer wann entscheidet, ob dieser Plan eintritt. In Bad Kohlgrub bestimmt der Standesbeamte am Morgen der Trauung, ob sie aufgrund des Wetterberichts ins Tal verlegt wird. Am Wendelstein ist das Trauzimmer zwar unter Dach, aber bei Sturm kann es sein, dass die Seilbahn nicht fährt. Bei einer kirchlichen Trauung ist ein spontanes Ausweichen in eine Pfarrkirche im Tal ohne Absprache nur selten möglich: Gerade an typischen Hochzeits-Samstagen sind die Kirchen oft mit anderen Gottesdiensten belegt. Problematisch kann eine Hochzeit am Berg auch sein, wenn ein Paar viele Gäste einladen will oder einige davon nicht gut zu Fuß sind. Eine große Hochzeitsgesellschaft lässt sich bei Planänderungen deutlich mühsamer koordinieren. Zudem ist an alpinen Trauorten selten Platz für viele Leute, und nicht immer sind sie bequem per Auto oder Seilbahn erreichbar.

 

Die Kostenfrage – für Geldbeutel und Natur

Die Kosten einer Hochzeit sind subjektiv – haben manche doch ein hohes Budget für „ihren Tag“. Dennoch ist bei einer Trauung am Berg mit Zusatzkosten zu rechnen: Je nach Standesamt kommen zu den Gebühren für die Trauung (Anmeldung, Trauung, Urkunden etc.) eine „Berg-Pauschale“ von bis zu 350 Euro sowie Aufschläge für Trauungen außerhalb der Dienstzeiten hinzu. Ähnliche Beträge verlangen manche Pfarreien für zusätzlichen Zeitaufwand, Liftfahrt etc., auch wenn die Trauung an sich für Kirchenmitglieder über die Kirchensteuer abgedeckt ist.

 


↑ Ein nicht ganz alltäglicher Weg ins Standesamt – unterwegs zur Eheschließung am Hörnle; Foto: Jens Treptow


Und nicht zuletzt sollte man sich speziell bei einer Hochzeit in freier Natur Gedanken über die Umweltverträglichkeit machen. Kritiker äußern Bedenken, dass große Feiern für Müll und Lärm in der Natur sorgen. Zumindest Letzteres können die genannten Stellen an Zugspitze, Wendelstein, Hörnle und Kampenwand nicht bestätigen. So meint Josef Acher aus Bayrischzell: „Lieber habe ich die Leute dort oben als woanders, wo noch unberührte Natur ist.“ Wer sich dagegen für eine freie Trauung in freier Natur entscheidet, sollte sich nur zwei aktuelle Beispiele vor Augen halten, welch große Wirkung auch kleine Dinge haben können: Im Mai dieses Jahres sorgten unzählige Rosenblätter aus Plastik für Negativ-Schlagzeilen, die am Ufer des Walchensees mutmaßlich nach einer Trauung liegengeblieben waren und im Rahmen eines Ramadamas händisch aufgelesen werden mussten. Im September lösten bei Ramsau vier rote, in Latschen hängen gebliebene Herz-Luftballons einer Tiroler Hochzeitsgesellschaft sogar einen Bergwachteinsatz aus, da sie aus der Ferne für einen um Hilfe winkenden Menschen gehalten wurden. Letztlich ist es wie bei einer Bergtour: Wer sich gewissenhaft vorbereitet, sich respektvoll gegenüber der Natur verhält und flexibel auf Planänderungen reagieren kann, wird einen traumhaften Tag erleben.

 


Zur Person

Anne Zeller stand mit 13 Monaten das erste Mal auf dem Hörnle – ihr Vater hat sie in der Kraxe hochgetragen. Auch ihre erste Bergtour aus eigener Muskelkraft und ihre erste Skitour führten sie auf den Ammergauer Gipfel. Kein Wunder, dass sie 2020 auch dort geheiratet hat!