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Sanierung des Wanderwegs Ladizalm-Falkenhütte

Beim Aufstieg zur Falkenhütte über das Johannistal folgt man nach dem Passieren der Ladizalm zunächst noch der Fahrstraße. Nachdem diese den ersten Steilaufschwung überwunden hat, führt sie in einem weiten Bogen über das Spielissjoch von Süden her zur Hütte. Dieser Bogen bedeutet ca. ½ h Stunde Gehzeit, was vielen Wanderern zu weit ist. Da liegt es nahe, oberhalb des Steilaufschwungs die „Direttissima" über die Almwiesen zu nehmen. Auf solchen Abschneidern wird allerdings die Grasnarbe von den Sohlen schwerer Bergstiefel schnell zerstört und Wassererosion verwandelt die auf dem lehmigen Untergrund in Falllinie führende Spur bald in eine tiefe Rinne. Natürlich wandert niemand gerne auf dem Grund eines schlammigen Grabens, wenn daneben glattes, grasbewachsenes Terrain lockt. So bildet sich schon bald ein neuer Trampelpfad, den nach kurzer Zeit dasselbe Schicksal ereilt usw. Mitte der neunziger Jahre war der Abkürzweg stellenweise in Spuren und Gräben von mehr als 8 Metern Gesamtbreite aufgefächert, es bestand dringender Handlungsbedarf. Die AGUSSO nahm sich der Aufgabe an, Keiner von uns ahnte damals wohl, dass uns dieses Thema über viele Jahre bis zum heutigen Tag beschäftigen würde. Zunächst stand eine grundsätzliche Entscheidung an: Weg sperren oder sanieren? Eine vollständige Sperrung des Abschneiders erschien nicht durchsetzbar, da sich viele Wanderer wohl einfach darüber hinweggesetzt hätten. Außerdem hatte sich über die Jahre ein Gewohnheitsrecht entwickelt, der Pfad war mittlerweile auch in Karten und Führern verzeichnet.

Nach einer ersten Begehung im Jahre 1994 begannen also die damalige Naturschutzreferentin Beatrix Voigt und die AGUSSO-Leiterin Dr. Ines Gnettner mit Planungen, einen definierten und befestigten Wanderweg anzulegen. Es folgten Verhandlungen mit allen Beteiligten, d.h. mit der Coburgschen Forstverwaltung als Grundeigentümerin, der Almgenossenschaft Eng, den österreichischen Bundesforsten und der Innsbrucker Koordinationsstelle des Alpenparks Karwendel. Dabei wurde eine ca. 850 m lange Wegtrasse festgelegt, die im Wesentlichen neben den bisherigen Erosionsflächen verläuft. Es wurde beschlossen, nur im oberen und unteren flacheren Hangabschnitt einen neuen, zum Schutz vor Erosion mit Kies belegten und mit Wasserauskehren versehenen Weg anzulegen. In dem kurzen, felsdurchsetzten Steilstück zwischen den flacheren Bereichen waren keine Maßnahmen erforderlich. Die erodierten Areale sollten mit Elektrozäunen vor dem Weidevieh geschützt werden, damit sich der Bodenbewuchs erholen kann. Es wurde schon bald klar, dass die notwendigen Erdbewegungen von Hand alleine nicht zu schaffen waren; eine Unterstützung durch Baumaschinen war unabdingbar. Beim DAV-Referat für Hütten und Wege wurden Mittel für die Sanierung beantragt. Auch die Bayerische Versicherungskammer unterstützte das Vorhaben finanziell.

Im Frühsommer 1997 lagen dann endlich alle erforderlichen Genehmigungen und Finanzierungszusagen vor, so dass mit den Arbeiten begonnen werden konnte. Die erste wichtige Aufgabe bestand darin, die weitere Erosion zu stoppen. Dazu waren Verbauungen in den Rinnen und Sperrzäune gegen Abschneider notwendig. Die Bundesforste hatten uns gestattet, das hierfür benötigte Stangenholz in einem Waldstück im Johannistal einzuschlagen. Die Baumstämme mussten entrindet, auf Länge gesägt und mit dem Geländewagen von Hüttenwirt Fritz Kostenzer zur Baustelle transportiert werden. Oberhalb der erodierten Flächen brachten wir auf dem Boden aufliegende Rundhölzer an, die das Wasser seitlich ableiten sollten. In die tieferen Rinnen wurden in regelmäßigen Abständen Holzrechen, Querhölzer und Daxen eingebaut, um das weggeschwemmte Erdreich aufzufangen. Diese Maßnahmen zeigten die gewünschte Wirkung. Hinter den Barrieren sammelte sich das Erdreich und sorgte für eine allmähliche Auffüllung und Wiederbegrünung der Rinnen. Großflächig erodierte Stellen wurden mit einer speziellen Grassamenmischung für Hochlagen eingesät. Im Juli 1997 sollte dann ein Bagger eine 40 cm breite Wegtrasse ausheben. Die beauftragte Firma hatte zunächst einen Raupenbagger eingesetzt, der jedoch auf dem durchgeweichten Boden dieses verregneten Sommers mehr Schaden als Nutzen bewirkte und daher unverrichteter Dinge wieder abgezogen werden musste. Die Anlage des Wegs wurde auf das folgende Jahr verschoben.

Beim zweiten Versuch kam dann ein sogenannter Schreitbagger zum Einsatz. Diese auch als „Spinne" bezeichnete Baumaschine hat nur hinten Räder, vorne stattdessen hydraulisch verstellbare Stützfüße. Durch abwechselndes Abstützen auf diesen Füßen und auf der Schaufel kann sich der Bagger selbst in unwegsamem Steilgelände schrittweise fortbewegen. Nachdem die Trasse fertiggestellt, der Bereich der tiefsten Rinnen aufgefüllt und das Gelände grob eingeebnet war, belud der Bagger einen geländegängigen Klein-LKW mit Kalkschotter, der anschließend in großen Haufen neben dem künftigen Wegverlauf abgeladen wurde. An den darauffolgenden Wochenenden waren dann AGUSSO-Mitglieder und Freiwillige aus der Sektion damit beschäftigt, die ausgehobene Wegtrasse für die Verteilung des Schotters vorzubereiten.

Zuerst wurden Rundhölzer als Wasserauskehren angebracht. Damit wir diese sicher im Boden verankern konnten, hatte uns Horst Wels – seines Zeichens Hüttenreferent der Falkenhütte und Fachmann vom Bau – Krampen aus Baustahl gebogen und zusammengeschweißt. Anschließend musste der Schotter, insgesamt wohl an die 10 Tonnen, mit Schubkarren, Schaufeln und Rechen auf der Trasse verteilt werden. Der neue Weg machte zunächst einen ordentlichen Eindruck. Womit wir aber nicht gerechnet hatten, war die „Schluckfähigkeit" des Untergrunds. Die erste Lage Kies hielt kaum einen Sommer, bis sie schlichtweg im Lehm versunken war.

In den folgenden Jahren waren daher noch etliche Nachkiesaktionen erforderlich, bei denen jeweils weitere Tonnen Schotter in der Grube am Spielissjoch abgegraben, transportiert und verteilt werden mussten. Dabei unterstützte uns z. T. auch die Gemeinde Vomp, auf deren Gebiet die Falkenhütte liegt, mit Baumaschinen. Inzwischen ist der Boden derart mit Schotter gesättigt, dass er auch bei Regenwetter tragfähig bleibt. Dennoch gehört das Ausbessern des Kiesbelags bis heute als fester Bestandteil zu den alljährlich wiederkehrenden Erhaltungsmaßnahmen am Weg.

An den steileren Erosionsstellen und dort, wo das Wasser den Lehmhumus schon bis auf den steinigen Untergrund abgetragen hat, ist die Renaturierung schwierig. Mehrfache Anläufe zur Ansaat einer Grasbedeckung brachten z.T. nur einen bescheidenen Erfolg.

Will man nicht zu aufwändigen Verfahren greifen, wie beispielsweise zum Ausbringen von Jutematten und anderen Pflanzsubstraten – diese sind teuer und müssen sicher am Boden befestigt werden –, so ist man auf Pionierpflanzen angewiesen, die erst wieder den Humus für Gräser etc. bereiten.

In jedem Fall müssen die Renaturierungsflächen mit Hilfe von Elektrozäunen vor Vertrittschäden durch vier- und leider auch zweibeinige Rindviecher geschützt werden. Die umzäunte Fläche ist zwar im Lauf der Jahre kleiner geworden. Dennoch ist der Auf- und Abbau der Elektrozäune zu Beginn und Ende des Weidebetriebs eine nach wie vor notwendige Routineaufgabe, ebenso wie das Ausräumen des an den Wasserauskehren angeschwemmten Schotters und das Erneuern verrotteter Holzteile.

Daneben half und hilft die AGUSSO auch bei allfälligen Arbeiten rund um die Hütte, wie etwa beim jährlichen Auf- und Abbau der Viehzäune um Quellfassung und Pflanzenklärstrecke oder auch beim Ausbessern der Fahrstraße.

Wenn wir dann nach getaner Arbeit müde und durstig zur Hütte zurückkehren, freuen wir uns schon auf die leibliche Stärkung, für die die Wirtsleute Ursula und Fritz Kostenzer in bewährter Weise sorgen. In den Medien fanden unsere Aktivitäten auf der Falkenhütte ein erfreuliches starkes Echo. So berichteten bereits Bayerisches Fernsehen, Bayerischer Rundfunk, Süddeutsche Zeitung, Münchner Merkur, tz, Tölzer Kurier und die Zeitschrift Alpin.

In Summe wurden in den vergangenen 12 Jahren bei 50 Arbeitseinsätzen der AGUSSO an 98 Tagen mit insgesamt 334 freiwilligen Helfern 3094 Arbeitsstunden geleistet. All denjenigen, die uns in den vergangenen Jahren unterstützt haben, an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön.

Auch in Zukunft wird uns der Weg Ladizalm-Falkenhütte wohl nicht ganz loslassen. Falls Sie Interesse haben, an einer zukünftigen Aktion mitzuwirken, melden Sie sich bitte an einer der im Sommerprogramm der Sektionen München und Oberland ausgeschriebenen Arbeitstouren an oder setzen Sie sich direkt mit der AGUSSO in Verbindung.

 

Dr. Jochen Simon

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