Mein Alpenverein

Login zu »Mein Alpenverein«


Ich habe bereits einen Zugang:

Zugang freischalten


(nur für Mitglieder der Alpenvereinssektionen München & Oberland)

Was ist »Mein Alpenverein«

»Mein Alpenverein« kostenlos freischalten

Ich bin Mitglied der Alpenvereinssektionen München & Oberland und möchte meinen Zugang zu »Mein Alpenverein« jetzt kostenlos freischalten.

Pflichtfelder sind mit einem Sternchen* markiert.

 

Nach der Freischaltung erhältst du eine E-Mail an deine E-Mail-Adresse. Bitte klicke den dort enthaltenen Link an, um die Freischaltung zu bestätigen. Mit der Freischaltung stehen dir die Möglichkeiten von »Mein Alpenverein« vollumfänglich zur Verfügung.

»Mein Alpenverein« bietet dir als Mitglied der Alpenvereinssektionen München & Oberland den perfekten Online-Service. Du kannst nach der Freischaltung zukünftig fast alle unserer Leistungen online buchen, ohne aufwendig alle persönlichen Daten in Web-Formulare eingeben zu müssen. Dies ist nicht nur bequem, sondern erhöht auch die Datensicherheit enorm.

Bitte gib deine Mitgliedsnummer oder deinen Anmeldenamen ein und klicke auf „Absenden“. Wir schicken dir umgehend einen Link an deine bei uns hinterlegte E-Mail-Adresse. Mit Klick auf diesen Link kannst du dein Passwort zurücksetzen.


Weiter ohne Login für:

Plus-Mitglieder ohne »Mein Alpenverein« Mitglieder anderer Sektionen Nichtmitglieder

Achtung:
Diese Veranstaltung kann von Mitgliedern anderer Sektionen und Nichtmitgliedern nicht gebucht werden.
Jetzt Mitglied werden?

Weiter ohne Login für:

Plus-Mitglieder ohne »Mein Alpenverein« Mitglieder anderer Sektionen Nichtmitglieder

Achtung:
Diese Hütte kann von Nichtmitgliedern nicht gebucht werden.
Jetzt Mitglied werden?

Achtung:
Diese Hütte kann von Mitgliedern anderer Sektionen und Nichtmitgliedern nicht gebucht werden.
Jetzt Mitglied werden?

Als Mitglied der Alpenvereinssektionen München & Oberland kannst du deine Beiträge und Nachrichten einfach und jederzeit über das Mitgliederportal »Mein Alpenverein« verwalten.
Jetzt Mitglied werden?

NSG-Treffen 2010

Treffen 2010 der am Naturschutz Interessierten im DAV

2010 kann das Treffen der am Naturschutz Interessierten bereits auf eine 20-jährige Tradition zurückblicken. In dieser Zeit hat sich vieles geändert, ein paar Dinge sind jedoch gleich geblieben. Wie beim ersten Treffen dieser Art, zu dem 1990 die AGUSSO noch unter dem Namen Naturschutzgruppentreffen eingeladen hatte, geht es recht familiär zu. Das gibt Gelegenheit, mit DAV-Naturschutzreferenten und -Interessierten aus ganz Deutschland ins Gespräch zu kommen und über den Tellerrand des Geschehens in der eigenen Sektion zu blicken.

Ursprünglich sollte das diesjährige Treffen von der Sektion Hildesheim ausgerichtet werden. Da deren Organisatoren jedoch kurzfristig verhindert waren, übernahmen dankenswerterweise Christa und Karl-Heinz Hesse von der Nachbarsektion Göttingen die Vorbereitung. Die beiden haben schon viele dieser Treffen organisiert, und so konnten wir, als wir am Donnerstag, den 13. Mai (Christi Himmelfahrt) spätnachmittags im Naturfreundehaus Lauenstein eintrafen, sicher sein, dass auch diesmal alles perfekt klappen würde.

Foto: J. SimonLauenstein ist ein Ortsteil von Salzhemmendorf am Nordende des Ith. Dieser 22 km lange Mittelgebirgskamm aus Jurakalken durchzieht das südniedersächsische Weser-Leine-Bergland von Südost nach Nordwest. Über die geologische Entstehungsgeschichte des Gebiets sollten wir am 3. Tag des Treffens sehr detailliert informiert werden.

 

 

Naturfreundehaus Lauenstein im nördlichen Ith

 

Foto: J. SimonDoch zunächst gab es am Abend des Anreisetags die traditionelle Begrüßungs-, Kennenlern- und Informationsrunde. Im Namen der Sektion Hildesheim hieß deren früherer 1. Vorstand und jetzige DAV-Vizepräsident Ludwig Wucherpfennig die 20 Teilnehmer willkommen. Er sprach auch gleich einen der Themenschwerpunkte des Treffens an, nämlich den in nahezu allen Mittelgebirgs-Klettergebieten anzutreffenden Interessenskonflikt Klettern vs. Naturschutz.

Begrüßungs- und Informationsrunde am 1. Abend 

 

Dieser ist im Ith ein besonders heißes Eisen, wird doch das Gebiet als nördlichste Kletterregion Deutschlands von sehr vielen Climbern aus Niedersachsen, Hamburg, Bremen, Nordrhein-Westfalen und sogar Holland aufgesucht.

Anschließend gab Manfred Berger, der Vorsitzende des DAV-Bundesausschusses Natur- und Umweltschutz (auch ein Oberländer!) einen Überblick über die laufenden Aktivitäten des DAV im Bereich Umweltschutz. Die angekündigte Neufassung des Grundsatzprogramms wird wohl doch erst zur Hauptversammlung 2011 verabschiedet. Die aktuell diskutierte Fassung verfolgt das Ziel, den Stellenwert des Naturschutzes im Sektionsgeschehen anzuheben. So soll beispielsweise der Naturschutzreferent im Regelfall dem Vorstand angehören. Weitere geplante Neuerungen betreffen die Kriterien für das Umweltgütesiegel für AV-Hütten, die finanzielle Absicherung des Rückbaus von Klettersteigen und die Umweltverträglichkeit von Sektionsgeschäftsstellen.

Auch das Thema Olympia 2018 in München und Garmisch-Partenkirchen wurde diskutiert. Wie Ludwig Wucherpfennig auf Nachfrage erläuterte, soll das Verbleiben des DAV im Verband der  Bewerbungsunterstützer an Bedingungen geknüpft werden, wie etwa die Erhaltung der Kulturlandschaft und die Förderung des umweltverträglichen Tourismus im Voralpenland. Aktionen von Seiten des DAV sind jedoch erst für den Fall geplant, dass München tatsächlich den Zuschlag des IOC erhält. Garmisch ist auch in anderer naturschützerischer Hinsicht derzeit ein heißes Eisen (Stichworte Alpspixx, Flying Foxes, Kandahar-Abfahrt). Dies dürfte dazu beigetragen haben, dass der DAV unter dem Motto "Vielfalt bewahren" zu seiner Naturschutzreferententagung 2010 eben dorthin einlädt (24.–25.9,).

Ebenfalls auf Nachfrage bekannte sich Ludwig Wucherpfennig als Vertreter der DAV-Spitze zur Bewahrung des Bayerischen Alpenplans. Dieser ist ja aktuell durch die geplante Verbindung der Skigebiete Grasgehren und Balderschwang ím Oberallgäu bedroht.

 

Foto: J. SimonAm Freitagmorgen verteilten wir uns auf Fahrgemeinschaften und gelangten mit Privat-Pkws zu unserem ersten Exkursionsziel, dem Klettergebiet Lüerdissener Klippen am Ithkamm. Wilhelm Faber von der Sektion Wilhelmshaven und Sven Frings von der JDAV Nord berichteten, wie der dortige JDAV-eigene Campingplatz entstand und welche Schwierigkeiten es macht, diesen zu unterhalten. An schönen Wochenenden soll der Platz rappelvoll sein, angesichts des leider eher trüben und regnerischen Wetters verloren sich dort aber nur ein paar Zelte. Die ersten Kletterfelsen sind nur etwa 5 (ebene!) Gehminuten vom Campingplatz entfernt, auch dies trägt sicher zur Attraktivität des Gebiets bei.

 

Das "Kamel", eine der bekanntesten Felsklippen im Ith

 
  

Foto: J. SimonHeinz Fiedler von der Sektion Göttingen zeigte uns die Treppen zu den Einstiegen der Kletterrouten und die Verbindungswege zwischen den Felsen, die er mit seinen "Ith-Workern" über Jahre hinweg gebaut hat und auch weiterhin in Stand hält. Wie wir nur zu gut von unserem eigenen Wegesanierungsprojekt an der Falkenhütte wissen, ist das eine Daueraufgabe...

 

"Absteigen zum Einstieg" heißt es an den Lüerdissener Klippen

 

Da die meisten Felsköpfe wegen ihrer Bedeckung mit Magerrasen unter Naturschutz stehen und daher nicht betreten werden dürfen, mussten außerdem Barrieren aus Ästen und Zweigen aufgeschichtet werden. Ob diese tatsächlich wirksam sind, darf jedoch angesichts der deutlich sichtbaren Fußspuren bezweifelt werden.

 

Foto: J. Simon

Für den Nachmittag standen wahlweise Klettern oder ein Rundgang durch die etwa 30 km entfernte, an der Weser gelegene Rattenfängerstadt Hameln auf dem Programm. Die Mehrzahl der Teilnehmer entschied sich für Letzteres. Die Altstadt von Hameln ist geprägt durch liebevoll restaurierte historische Fachwerkhäuser.

 

 

Fachwerkhäuser in Hameln

 

Abends hielt Steffen Reich vom DAV-Ressort Natur- und Umweltschutz ein Referat über den "Kletterer von morgen". In diesem Zusammenhang stellte er die Ergebnisse diverser Umfragen unter Kletterern vor, vor allem auch zu deren Wissensstand in Sachen Naturschutz. Eine überraschende Erkenntnis war die, dass die überwiegende Mehrzahl der Hallenbesucher entgegen landläufiger Meinung auch an Naturfelsen klettert. Außerdem stellte Steffen noch den aktuellen Stand des Felsinformationssystems im Internet vor, das vom DAV mit Unterstützung ehrenamtlicher Gebietsbetreuer gepflegt wird und in dem inzwischen fast alle deutschen Kletterfelsen erfasst sind.

 

Foto: J. SimonAm Samstag stieß der Geologe Dr. Heinz Jordan von der Sektion Hannover zu uns, der zunächst einen interessanten Einführungsvortrag über die Geologie des Leineberglands hielt. Anschließend startete – leider bei strömendem Regen, der den ganzen Tag über anhalten sollte – eine Exkursion, auf der wir verschiedene interessante Stellen in der Umgebung aufsuchten. Erste Station war der "Wasserbaum" bei Ockensen, der aus einem Anfang des vorigen Jahrhunderts von einem Sägewerksbesitzer errichteten Steigrohr aus Holzbrettern entstand. Außen am Holz setzte sich Kalk ab. Inzwischen ist das Holz ganz verrottet, so dass jetzt nur noch ein kurioser Kalkschlot steht.

 

Dr. Jordan erklärt, wie der Wasserbaum entstand

 

 

Foto: J. SimonWeiter ging es zu den Tagebaugruben im Weenzer Bruch bei Duingen, wo früher tertiäre Braunkohle abgebaut wurde. Eine Grube wurde geflutet und renaturiert. Inzwischen nutzt man jedoch hauptsächlich den unter der Kohle liegenden Quarzsand, z.B. zur Herstellung feuerfester Spezialgläser. Dank des Wetters durchwateten wir die Grube in teilweise knöcheltiefem Matsch. Aus einem anderen nahegelegenen Tagebau fördert man Ton zur Herstellung von Steinzeug.  

Quarzsandtagebau Duingen 

 

Danach ging es noch an die Glene, einen kleinen Zufluss der Leine, wo wir bei Brunkensen die Räuber-Lippolds-Höhle und ein seltenes Ölschiefervorkommen in einem Privatgarten besuchten, bevor wir uns dann in einem Landgasthaus bei Kaffee und Kuchen etwas trocknen und aufwärmen konnten.

Trotz des Wetters und der leider etwas geringeren Teilnehmerzahl als sonst üblich war es wieder ein sehr interessantes Treffen. Wir freuen uns schon auf 2011, wenn die Naturschutzgruppe der Sektion Schwaben ins Harpprechthaus bei Lenningen/Schopfloch auf der Schwäbischen Alb einlädt.

 

Dr. Jochen Simon